Historie der Stadt Burkheim

1.Gründungsjahr

Das Gründungsjahr ist soweit nicht bekannt, nur soviel, das in einem Testament eines Bischofs am 13. März 762 Burkheim (Burchheim) erstmals urkundlich erwähnt wurde.

2. Wahrzeichen

Das Wahrzeichen der Stadt Burkheim ist die Schloßruine, die Lazarus von Schwendi in einen Wohnsitz nach seinen Vorstellungen umbauen ließ. Eine Burganlage auf dem Burkheimer Schlossberg fand bereits 1231 Erwähnung und wurde im Bauernkrieg weitestgehend zerstört. 1561 begann der Schlossbau und 1580 war der Komplex vollendet. Er soll noch über zwei weitere, nicht minder ausgedehnte Wohngebäude verfügt haben.

3. Zur Person Lazarus von Schwendi

Lazarus von Schwendi, geboren 1522 gestorben 27.05.1583 HINWEIS: Die Angaben über den Tod von Lazarus von Schwendi sind sehr verschieden. Ausschnitte aus dem Buch "Im Talgang des Kaiserstuhls" von Wilhelm Jensen: Lazarus von Schwendi wurde 1522 in Mittelbiberach geboren. Nach dem Besuch der Hohen Schulen in Basel und Strassburg, trat er 1546 in die Dienste Kaiser Karls V., dann in die von Philipp II. von Spanien, für den er in den Niederlanden kämpfte. "Dieser Lazarus de Schwendi", ist nicht nur ein ausnehmender kluger, sondern sonst in Allem ein wahrhaft weiser Mann von edelster Sinnesart und solcher Beschaffenheit, wie unsere Zeit sie nur als gar seltene Ausnahme unter denen vornehmen Adelstandes hervorbringt. Er ist als Junker aus altem Geschlecht auf dem Schloß Schwendi drüben bei Laupheim im Schwabenlande zur Welt gekommen, hat sich als Jüngling auf der Hohen Schule zu Basel eifrig mancherlei Wissenschaft zugewendet, danach jedoch sich dem Waffendienst ergeben und es als Kriegsmann in den Niederlanden und im Reich rasch zu hohem Rang und Ehren gebracht..............

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Lazarus von Schwendi und Kaiser Karl V.

Schon unter Karl V. war Schwendi ein diplomatischer Vermittler zwischen dem Kaiser und den protestantischen Fürsten und wurde für seine Verdienste zum Ritter geschlagen.

Die Errungenschaften des Lazarus von Schwendi

Am 12. August des Jahres 1560 trat Burkheims berühmtester Pfandherr "Generaloberst Lazarus von Schwendi" die Regentschaft über die Stadt und den Talgang an. Er erhielt von Kaiser Ferdinand I. wegen seiner Verdienste gegen 10.000 Gulden die Pfandschaft von Schloß, Stadt und Herrschaft Burkheim mit dem Talgang (Unter- und Oberrotweil, Oberbergen, Vogtsburg und Jechtingen). Er war ein Förderer der Zünfte und des Weinbaus.

Mit seinem Tod am 27. Mai 1583 schwand ein Stück deutsches Rittertum dahin. Lazarus von Schwendi war Burgherr von Breisach und Pfandherr von Burkheim. Bei seiner Rückkehr auf sein Schloß kehrte er gelegentlich im "Schwarzen Adler" (heute ein bekanntes Sternelokal) in Oberbergen ein. Während der Schlacht bei Mühlberg im April 1547 kämpfte er an der Seite von Kaiser Karl V.

Der Sieg bei Mühlberg war ein wichtiges und entscheidendes Ereignis für seinen weiteren Lebensweg. Karl V. setzte großes Vertrauen in den jungen, gescheiten Soldaten und Diplomaten er nahm ihn mit nach Augsburg, wohin er sich Ende Juli 1547 kriegsmüde zurück zog. Nach zahlreichen Siegen sah sich Kaiser Karl V. an der Spitze seiner Weltmonarchie und wollte seinen Sieg nutzen. Er ließ aus Italien den Meister Tizian nach Augsburg (ca. 1547/1548) in das Fuggerhaus kommen um seinen Triumpf im Bild zu dokumentieren. Tizian malte zwei heute berühmte Porträts des Kaisers. Eines zeigt den Kaiser als Sieger von Mühlberg mit der Reichslanze hoch zu Pferd (dasGemälde befindet sich heute im Prado in Madrid), auf dem zweiten sitzt Kaiser Karl als Herrscher der Länder im purpurenen Sessel. Lazarus von Schwendi starb 1583 auf seinem Schloß zu Kirchhofen und wurde nach seinem Wunsch in der Klosterkirche von Kinzheim bestattet, wo sich heute noch sein Grabstein, neben seinem Sohn Hans Wilhelm befindet. Sein einziger Sohn erbte die Herrschaft, Burkheim fiel an die Tochter von Hans Wilhelm, darauf an deren beiden Söhne. Im Dreisigjährigen Krieg und 1672 wurde die Burg geschleift und blieb bis zum Ende des 19.Jhr. als Rainecker Burg Burkheim im Besitz der Nachkommen Lazarus von Schwendis. 1901 wurde sie an den Weingutsbestitzer Joseph Bastian in Endingen verkauft. Heute befindet sich die Burg in dem Besitz einer Erbengemeinschaft.

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Legende über Lazarus von Schwendi

Lazarus von Schwendi soll angeblich mit seinem Pferd von einem Vorsprung der Burgmauer in Burkheim in den Altrhein gesprungen sein. Das aber ist eher unwahrscheinlich, weil von Schwendi auf dem Schloß zu Kirchhofen gestorben sein soll. Genauere Daten über den Sterbeort von Schwendi sind nicht bekannt.

4. Geschichte über die Stadt Burkheim

Die Silbe "heim"im Ortsnamen deutet darauf hin, daß Burkheim eine fränkische Siedlung war. In einem Testament des Bischofs Hedo von Strassburg von 762 wird Burkheim (Buchheim) erstmals urkundlich erwähnt. In einer Schenkung an das Kloster Lorch an der Bergstraße (Bergstr. vergleichbar wie bei uns der Kaiserstuhl) vom 24. Juni 778 wurde auch der Weinbau nachgewiesen. Bereits im 9 Jahrhundert besass Burkheim eine dem hlg. Petrus geweihte Kirche. In der Hälfte des gleichen Jahrhunderts wechselte Burkheim gegen 952 als Teil des Königshofes von Riegel zum Kloster Einsiedeln. Um 1150 kam Burkheim an die Herren Hachberg und wurde einmal kurze Zeit Üsenbergisch. Unter der Herrschaft Hachberg wurden die Orte Burkheim, Jechtingen, Ober- und Niederrotweil, Oberbergen und Vogtsburg zu der Herrschaft Burkheim und der Talgang zusammengefasst, wobei Burkheim um 1330 die Stadtrechte verliehen und Privilegien sowie Freiheiten zugesprochen bekam. Im Jahre 1347 zählte Burkheim nur 34 Häuser. Am 12. August des Jahres 1560 trat Burkheims berühmtester Pfandherr "Generaloberst Lazarus von Schwendi" die Regentschaft über Stadt und Talgang an. Er war ein Förderer der Zünfte und des Weinbaus. Mit seinem Tod am 27. Mai 1583 schwand ein Stück deutsches Rittertum. Die grösste Drangsal seiner Geschichte musste Burkheim im Dreisigjährigen Krieg über sich ergehen lassen. Nach dem Friedensschluss 1648 wurde die menschenleere und verödete Heimat wieder von Zuwanderern aus Tirol, der Schweiz, aus Lothringen und Burgund besiedelt. 1672 wurde das Schloß im Verlauf des Niederländischen Krieges zerstört. Nach heftigen Differenzen mit einigen Pfandherren schien Burkheim um 1740 in den Händen der Fahnenberger einer neuen Blüte entgegen zu gehen. Neue Drangsale brachten die Kriege im Gefolge der franz. Revolution und der Feldzüge Napoleons. Sehr nachhaltig wirkten sich die Gebietsveränderungen dadurch aus. Burkheim und die Herrschaft kamen 1797 in den Besitz des Herzogs von Modena, wurde 1803 dann wieder österreichisch. Burkheim hatte 1846 mit 844 Einwohnern den höchsten Stand seiner langen Geschichte. im 1. Weltkrieg blieb das Städtchen vom unmittelbaren Kriegsgeschehen noch verschont, dagen hatte die Bürgerschaft im 2. Weltkrieg viel Leid und Schaden erdulden müssen. Im Laufe des Krieges wurden die Einwohner drei mal evakuiert. Die Grundlage des Wirtschaftsleben war zu allen Zeiten die Landwirtschaft, vor allem der Weinbau. Erhöhte Bedeutung kommt heute auch dem Obstbau und dem Fremdenverkehr zu. Durch die Gemeindereform 1975 ist das Weinstädtchen Burkheim in die neue Stadt Vogtsburg eingegliedert worden, wobei diese von Burkheim die Stadtrechte übertragen bekam. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 573 ha teilt sich in 157 ha Reben, 232 ha Obst und Ackerbau der rest von 184 ha ist Wald.

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5. Einwohnerzahl auf Jahre verteilt

Bei dieser Auflistung sieht man, daß die Einwohnerzahlen auf Jahre verteilt, zu und auch einmal abnahmen. So sieht man, daß in den Jahren 1750 und 1846 mehr Personen in Burkheim lebten, als im Jahr 1950. In den Jahren 1989 und 1996 nahmen die Einwohnerzahlen wieder deutlich zu. im Jahre 1750 hatte Burkheim 525 Einwohner; 1846 hatte Burkheim mit 844 Einwohnern den höchsten Stand seiner langen Geschichte; 1950 zählte Burkheim 775 Einwohner; 900 Einwohner zählte Burkheim 1989; Laut einem Stand vom November 1996 hat Burkheim jetzt 947 Einwohner.

6. Warum Stadt Burkheim und seit wann

Die Erhebung des Ortes zur Stadt erfolgte um 1330. Burkheim war damals Sitz der Herrschaft der mehrere Nachbarorte angehörten. Trotz mehrerer Privilegien erlebte der Ort seine eigentliche Blüte erst nach 1560, nachdem der kaiserliche Feldobrist Lazarus von Schwendi, ein bedeutender Förderer des heimischen Weinbaus und Gründer der heute noch vorhandenen Zünfte, Pfandherrschaft übertragen bekommen hatte.

Zum Abschluß dieser kleinen Historie über unsere Stadt ein paar kurze Bemerkungen

Besuchen Sie einmal das kleine Städtchen mit seiner Blütenpracht. Gerade in der Sommerzeit laden zahlreiche Wanderwege zum Radfahren, Wandern oder einfach nur spazieren gehen ein. Die Weinlehrpfade stehen im Mittelpunkt des kleinen Weinstädtchen. Das ruhig gelegene Burkheim bietet auch eine Reihe von Ferienwohnungen und Gästezimmer an. Von einigen dieser Wohnungen bzw. Zimmern kann man die Schloßruine sehen, die zwar zum größten Teil zerstört ist, aber immer noch ein sehr romantisches Ziel vieler Urlauber ist. In den Monaten August und September ist Burkheim ein begehrtes Anlaufziel vieler Wanderer und Weinschmecker. Ein großes Sortiment an Weinen bieten die Burkheimer Winzer (WGB) ihren Besuchern an.

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